In einem wilden Derby verliert die SG mit 5:6

Eine halbe Stunde Teilnahme am Spielgeschehen reicht für die Erste nicht aus

Dieses Derby zwischen der SG Lichtenow/Kagel und dem Ortsnachbar Hennickendorfer SV hatte wirklich alles zu bieten: Tore en masse, Elfmeter, gelbe und rote Karten, ein Eigentor, knackige Zweikämpfe und aufgeheizte Stimmung. Auchdie Seitenlinie war mit knapp 100 Zuschauerinnen und Zuschauern sehr gut besucht.

Aus Kagler Sicht musste man nach dem Apfiff konstatieren, dass eine halbe Stunde Mitspielen in diesem Derby ganz und gar nicht ausreichte. Bis zu 60. Minute hatte Hennickendorf alles im Griff. Sie hatten mehr Ballbesitz, die passenden Ideen im Spiel, gewannen mehr Zweikämpfe, erarbeiteten sich wesentlich mehr Torchancen und führten zu Recht. Nur unterbrochen von Angelo Barows Anschlusstreffer erzielten sie bis eine Stunde Spielzeit vier Tore und hatten aussichtsreiche Situationen für noch mehr Tore. Sie zeigten eine mannschaftliche Geschlossenheit, die den Kaglern in dieser Saison leider abgeht, obwohl es sonst auch einer ihrer Stärken war.

Wenn man aus Kagler Sicht dem Ganzen etwas positives abgewinnen möchten, dann ist es wieder einmal die Erkenntnis, dass die blau-gelben Mannen kämpfen können und nicht aufstecken, selbst bei mäßigem eigenem Spiel und Unterlegenheit. Sie bewiesen auch wieder einmal, dass die Offensive fit ist und Tore erzielen kann. Barow, Stephan Schindler udn Kapitän Max Bohne zeigten sich in Schusslaune und konnte das Ergebnis zwischenzeitlich auf 4:4 egalisieren. Letzter zeigte mit zwei Toren, zwei Vorlagen und einer stetigen Präsenz im Mittelfeld wieder einmal eine tolle Partie. Leider werden sein Eifer und seine konstant guten Leistungen nicht von Erfolgen der Mannschaft gekrönt. An dieser Stelle sei auch noch erwähnt, dass es keineswegs an Kagel-Keeper Max Wolf liegt, dass die Kagler nun auf Platz 12 rangieren. Der Torwart der SG zeigt seit Wochen konstante Leistungen und wirkt sehr sicher in seinen Aktionen. Bei den vielen Gegentoren kann er oft nicht viel ausrichten, was deprimierend wirken muss.

Nach dem 4:4-Ausgleich fehlte den Kagler leider wieder einmal die letzte Konzentration zum Ende hin. Der erneute Rückstand durch ein Tor von Thomas Schlag und ein unglückliches Eigentor durch Abwehrchef Florian Walkowiack konnte nicht mehr kompensiert werden. Bohnes zweites Tor, ein sehenswerter, strammer Schuss vom Sechzehner reichte nicht aus.

Es war ein wildes Derby, das mit der 60. Minute nochmal richtig Fahrt aufnahm. Letztlich ist der Sieg für die Gäste aber wegen der über weite Teile des Spiels überlegene Spielweise gerecht.

Am kommenden Spieltag hat Kagel wieder einen Brocken vor der Brust. Sie reisen zum Ligaprimus SG Hangelsberg 47. In dem in den letzten Jahren als Amtsderby titulierten Spiel wird es für Kagel zunächst um defensive Stabilität gehen. Man wird daran gehen, den Ortsnachbarn zu ärgern und versuchen Zählbares mitzunehmen.

Anstoß in Hangelsberg ist um 14 Uhr.