Kagel hatte den besseren Matchplan

Mit einer bärenstarken Leistung entführt die SG drei Punkte aus Briesen

Das war sicherlich überraschend. Die Liga hat es nicht erwartet, die Statistik sprach gegen die Kagler, aber dennoch hat die SG in Briesen gegen die zweite Vertretung dreifach gepunktet. Immerhin war Briesen II Tabellenführer und hat in dieser Saison noch nicht viele Punkte liegen gelassen. Besonders in letzter Zeit waren sie gut drauf und siegten am Stück. Doch auch die Kagler reisten mit der Empfehlung einer Serie von fünf ungeschlagenen Spielen an. Tendenziell trafen sich also an diesem sonnigen Samstagnachmittag zwei Mannschaften die aktuell in Form sind und Selbstbewusstsein haben sollten.

Kagel trat nach dem guten Auftritt gegen Schöneiche II eine Woche zuvor mit einem ähnlichen Matchplan an. Es galt in der Defensive wieder stabil zu stehen und dann während des Spiels zu schauen, was nach vorne alles ging.

Der erste Teil des Plans funktionierte von Minute 1 bis Minute 95. Die Abwehr ließ im Verbund mit der Doppelsechs wenig zu und Briesen, die offensiv gut aufgestellt sind, biss sich die Zähne aus. Die Blau-Weißen konnten sogar weitestgehend aus dem Strafraum gehalten werden. Wenn sie mal zum Abschluss kamen, dann per Fernschuss. Kagel-Keeper Max wolf hatte aber nicht viel zu tun, da die Schüsse eine recht große Streuung hatten. Die Kagler Gäste waren in den Zweikämpfen präsent, verschoben die Reihen gut und standen gestaffelt. Briesen leistete sich viele, wahrscheinlich ungewöhnlich viele, Fehler im Spielaufbau. Die Kagler nutzten das immer wieder für ihr schnörkelloses Umschaltspiel. Besonders der athletische Norbert Majer, der sein erstes Ligaspiel für die SG bestritt, beschäftigte die Briesener Abwehr dauerhaft. Die größte Chance legte Majer für Jean-Pierre Laaser auf. Nach einem Konter war Majer durch und hob den Ball noch einmal wunderschön in den Strafraum. der heraneilende Laaser schloss aber zu unplatziert ab, sodass der richtig stehende Keeper parieren konnte. Unermüdlich versuchte es auch Angelo Barow immer wieder aus der Entfernung. Das 0:0 war für die Kagler fast etwas enttäuschend, weil sie ein Chancenplus aufweisen konnten, was so nicht zu erwarten war.

In der zweiten Halbzeit kamen die Briesener massiver in der Offensive. Sie rannten an und stifteten nun mit dem eingwechselten Maik Mlynarczyk und George Krüger mehr Unruhe. Doch die SG-Abwehr stand, war gut abgestimmt und klärte alle Bälle. Wenn doch mal ein Ball durchrutschte, war Max Wolf im Tor zur Stelle. Mit zunehmender Spielzeit nahm auch die Spannung zu und ein Treffer konnte entscheidend sein. Die größte Chance zur Führung vergab Johan Winter: Wieder setzte sich Majer gut durch und legte herrlich quer. Winter kam am Fünfmeterraum frei zum Abschluss doch sein Ball segelte über den Querbalken - eine Riesenchance zur Führung. Das sollte sich aber nicht rächen, sondern die Mühen der Kagler wurde belohnt. Barow setzte ein Freistoß von links außen kurz vor dem Ende (85.) in die lange Ecke. Quasi mit dem Abpfiff hatten die Mannis dann das Glück des Tüchtigen. Marcel Niespodziany traf nach einer chaotischen Aktion im Kagler Strafraum nur den Pfosten.

Der Sieg freute die Kagler sehr, denn noch nie konnten sie seit der Ligareform in Briesen gewinnen. Außerdem bestätigt es ihren Aufwärtsstrend und bestätigt ihr gute und stabile Form, sodass sie es sogar mit dem Tabellenprimus aufnehmen können, taktisch und von der Motivation her das bessere Spiel abliefern und verdient den Sieg holen. Es war eine starke Mannschaftsleistung - von der Trainerbank bis zum Einwechselspieler haben an diesem Tag alle alles gegeben und keiner fiel leistungstechnisch ab. Mit diesem Teamgeist ist Kagel schwer zu besiegen. Diesen Schwung sollten sie mitnehmen und nun im kommenden Heimspiel gegen Beeskow II auch auf den Platz bringen (6.4, 15:30 Uhr, Mannipark).